Mittwoch, 11. April 2012

Vientiane

Vientiane ist die Hauptstadt von Laos und kann mit seinen 450.000 Einwohnern immer noch so gemächlich sein wie der Rest des Landes. Auch hier passiert alles in Lao-time, eben irgendwann bald, nur keine Hetze.

Nach ein bißchen Erholung im Hostel sind wir mit dem Fahrrad los und haben zum ersten Mal mit mir als Fährtenführer eine kleine Rundfahrt gemacht. Natrürlich haben wir uns mindestens drei Mal verfahren, aber da die Stadt recht überschaubar ist, war es für Björn kein Problem, uns wieder nach Hause zu führen.
Wir haben Vat Sisaket besichtigt, waren danach auf dem Talat Sao (Morgenmarkt) und dem Talat Khoudadin, auf dem wir Noodle-Soup gefrühstückt haben.

Dann sind wir weitergeradelt zum Patuxai (Siegestor), einer Art laotischer Triumphbogen, den die Laoten angeblich aus dem Zement gebaut haben, der von den USA für eine neue Landebahn bereitgestellt wurde.

Patuxai
 Danach waren wir im Nationalmuseum, das eine geschichtliche Übersicht gibt, wenn man genug Muße hat, sich alles anzugucken und durchzulesen.

Die Stadt fand ich klasse: sehr ruhig, der Verkehr übersichtlich, überall Cafés, französische Bäcker und Märkte und Klamottenläden, alle sind ganz entspannt. Wir waren ausführlich shoppen, haben allerlei Backwaren und Eis gegessen. Abends waren wir beim Belgier (Fritten!) und haben uns danach im beliebtesten Restaurant der Stadt eine Flasche Laolao (laotischer Reisschnaps) bestellt und wollten den mit Softdrinks gemixt genießen. Leider hab ich das Zeug kaum runterbekommen, so dass Björn den größten Teil vertilgen musste. Die Einheimischen hat´s gut amüsiert, denn man trinkt das wohl pur. Die umgebenden Tische hatten jedenfalls was zu tuscheln, die bescheuerten Ausländer wieder! Der Kellner hat uns außerdem erklärt, dass es viel besser schmeckt, wenn man den Selbstgebrannten statt der Fabrikware trinkt.

Hier trinkt man eben eher Beerlao aus dem Eiskühler als Laolao mit Softdrinks

Im Laden gab es Live-Musik und uns hat die Sängerin mit ihrer tollen Soul-Stimme und ihrem Auftreten begeistert. Nach Ende des Konzertes haben wir kurz mit ihr gesprochen, da war sie überraschenderweise wieder eine schüchterne laotische Frau und nicht mehr die Rockröhre.
Am nächsten Tag sind wir mit den Rädern noch zum Nationalsymbol Laos´ gefahren, zum That Luang und haben uns etwas enttäuscht umgesehen. Leider konnte man nur die erste untere Ebene betreten. Aber die beiden Vats direkt daneben waren sehr schön zu besichtigen. Vor der Stupa konnte man wie so oft eingefangene Spatzen (so sehen sie aus) kaufen und dann freilassen. Damit kann man wohl sein Karma verbessern..

Spatzenverkäuferinnen
That Luang
 Das Abendessen haben wir zu meiner absoluten Begeisterung deutsch gestaltet, weil wir einen Supermarkt gefunden hatten, den dem es alles gab: Also mit Wurst, Käse, Kräuterbutter und einer Tüte Bagels an den Mekong. Den haben wir leider kaum gesehen, weil der Wasserstand so niedrig ist, dass man von der Promenade aus ca. 500 m bis zum Ufer laufen müsste. Na ja, das passiert uns beim Rhein nie, was?

Ich guck zwar nicht so, aber ich freu mich wie Bolle auf das Picknick!
 Trotzdem spielt sich abends das Leben an der Uferstraße ab: es gibt wie in Phnom Penh Aerobic-Kurse (diesmal richtig sportlich), Kind und Kegel sind unterwegs und kaufen Süßigkeiten, schlendern über den Markt mit Textilien, bemalen Ton-Spardosen oder essen zusammen.

Am nächsten Morgen ging´s schon wieder weiter. Leider haben wir unser Hostelzimmer doppelt bezahlt, weil wir uns nicht mehr 100%ig erinnern konnten, ob wir schon bezahlt hatten und das dann lieber nachgeholt haben (bevor wir noch die Zeche prellen). Nachdem uns klar wurde, dass wir doch schon bezahlt hatten, haben wir das Geld natürlich nicht wiedergesehen. Ein bißchen Lehrgeld müssen wir dann doch ab und zu zahlen.
Wir sind dann in den Bus gestiegen und glaubten, in 3 Stunden doch wohl die 150 km bis Vangvieng schaffen zu können, aber denkste. Der Bus war leider überbucht und wir haben ewig gebraucht, bis wir die letzten Touris eingeladen hatten, von denen zwei auf Plastikstühlen im Mittelgang Platz nehmen durften. Danach endlich los: auf die Buckelpiste, die 30 m asphaltiert war, um dann für 30 m wieder aus Schotter zu bestehen, dazwischen Schlaglöcher. Nach 6 Stunden waren wir in Vangvieng, geschüttelt und nicht gerührt.



Bus überbucht und Upgrade nicht möglich




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