Donnerstag, 8. März 2012

Don Det

Der Don Det Beitrag kommt als Nachtrag, weil Björn natürlich pünktlich zu Mamas Geburtstag etwas posten wollte, und wir da nun mal schon in Ban Khiet Ngong waren.
Vorher... hatten wir von Banlung aus ein Busticket inklusive Fähre bis nach Don Det in Laos gebucht und wir kamen auch recht zügig an. Zunächst fuhren wir in einem guten Minibus bis nach Stung Treng und warteten dann dort auf den angeblichen big bus, der dann wieder ein Minibus war und uns bis zur Grenze fuhr. Da mussten wir wieder raus aus dem Bus, mit Gepäck durch 50 Meter Niemandsland laufen und dann an einem Häuschen auf unser Visum warten. Wir diskutierten mit den Mitreisenden, warum die Amis am meisten für das Visum zahlen müssen und ob Kanadier wirklich reicher sind als Deutsche und deshalb mehr zahlen.

Grenzübergang Kambodscha - Laos
Im Bus trafen wir Taka wieder, einen Japaner mit dem wir zufällig in Banlung am Tisch saßen und der uns nach seinem Essen mit dem Satz: "schmeckt scheiße" überrascht hatte. Darüber kamen wir ins Gespräch und haben die japanische Atompolitik genauso wie den europäischen Fußball besprochen (Fußball geht immer und Björn gestand seine Liebe zu Shinji Kagawa). Taka ist ein Travel-Experte, war natürlich auch schon in Deutschland unterwegs und hat sich die wichtigsten Sätze gemerkt. Er hat seinen Geburtstag am Vortag im Bus verbracht und ist mit einem 20 Liter-Rucksack unterwegs, hat außerdem offensichtlich ein Näschen für die billigste Unterkunft und das billigste Essen. Vor 15 Jahren war er mal 4 Jahre auf Reisen, das hat uns schon sehr beeindruckt.

Nach den üblichen zwei Dollar "Stempelgebühr" wurden wir netterweise ins Land gelassen und fuhren später weiter mit dem Longboat, das uns geradewegs am Strand von Don Det rausließ. Dort wartete zum ersten Mal niemand auf uns und wir mussten uns doch glatt zu Fuß eine Unterkunft suchen. Wir haben Glück und sind am nördlichen Ende des Westufers in einen Bambusbungalow mit zwei Hängematten und einem unglaublich schönen Sonnenuntergang vor der Haustür eingezogen. Vor uns liegt ein Arm des Mekong, darin sind verstreut kleine Inselchen und wir wissen jetzt, warum die Gegend Si Phan Don genannt wird, Viertausend Inseln. Zur Abkühlung sind wir eine Runde in den Mekong gesprungen und haben danach einen traumhaften Sonnenuntergang über dem Fluß genossen. Und kein bißchen Staub!

Sonnenuntergang von unserem Bugalow aus
Taka haben wir zunächst aus den Augen verloren, aber nicht für lange!
In der ersten Nacht haben uns um 3 Uhr die 5 Kampfhähne geweckt, die direkt hinter unserem Bugalow auf ihren nächsten Kampf warteten. Es wird sich mit Gekrähe in schöner Regelmäßigkeit bis nach Sonnenuntergang abgewechselt, einer findet sich krähiger als der andere und wenn sie könnten, würden sie sich mit den Fäusten auf der Brust rumtrommeln. Ich überlegte, den Viechern mit Ducktape die Schnäbel zuzukleben oder ihnen alternativ den Hals umzudrehen. Das ändert sich auch in den weiteren Nächten nicht, Doppelohropax und Kissen drauf haben auch nichts geholfen. Das Dorfleben hat viele schöne Seiten, aber Hähne gehören nicht dazu, solange kein Wasser rauskommt!
Wir haben Kersti und Boernie kennengelernt, die seit zwei Jahren unterwegs sind, davon 16 Monate in Lateinamerika. Beide haben uns mit Geschichten und Tipps versorgt, die unbezahlbar sind und haben ihren Whiskey mit uns am Strand geteilt, gibt es was Besseres?

Coole Ü-30-Party am Strand von Don Det
Zum Glück sind die beiden nach unserer ersten Nacht neben uns eingezogen, das war einfach super. Björn hatte auch endich wieder jemanden, mit dem er über Fußball reden konnte und der genauso viel Bier trinkt, es lebe Beerlao! Und Schnitzelessen bei Mama Leuah hat mit den beiden einfach doppelt gefunzt!

 Schnitzeltag!
Danke für Eure Hilfe und den Tipp mit Ban Khiet Ngong, sonst wären wir da nie hingefahren!

Einen Abend sind wir zum Fischen rausgefahren, der Name des Laoten war leider für uns unaussprechlich, aber er hat uns gezeigt, wie man mit dem Netz fischen geht. Das machen hier alle und man sieht es jeden Tag wenn man an einem Fluß ist: man steht im Wasser und wirft ein rundes Netz mit kleinen Gewichten aus, das dann langsam wieder eingezogen wird und hoffentlich ein paar kleine Fische gefangen hat.

Auswurf-Versuch
Ich hab´s oft geübt und am Ende haben wir zusammen mit unserem Fischer so 20 kleine Fischchen gefangen, die wir nachher deep-fried aufgegessen haben. Ich fand´s einfach großartig und könnte das jeden Abend machen. Vielleicht gebe ich das Arztsein auf und werde Fischerin. Allerdings werde ich wohl schon in den ersten Monaten verhungern, mal sehen..

Davon wird man zwar nur kurz satt, ich war trotzdem sehr stolz
Die übrige Zeit haben wir in der Hängematte rumgelungert, sind mit dem Rad zu Wasserfällen gefahren, waren schwimmen und haben Coconut-Shakes und Bier getrunken und die unvergesslichen Sonnenuntergänge genossen. Ich hätte gut noch eine Weile bleiben können.
Nach ein paar Tagen sind wir dann weiter zum Elephantenreiten, aber das wisst ihr ja schon!

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