Mittwoch, 29. Februar 2012

Ban Khiet Ngong - Laos

Zur Feier des Tages schreibe ich, denn heute hat der liebste Mensch in meinem Leben Geburtstag: meine Mama!



Ich wünsche Dir alles Gute und eine schöne Geburtstagsfeier! Solltest Du vorhaben, Deine Volljährigkeit auszuleben und mit dem Auto zum Pfannekuchenhaus fahren zu wollen, überlasse das Steuer den steilen Berg hinauf lieber einem erfahrenene Fahrer ;-).


In den letzten Tagen waren wir in Ban Khiet Ngong, einem verschlafenen Nest im Nirgendwo zwischen Pakse und den viertausen Inseln. Hier leben seit Jahrhunderten Elefantenen als Nutz- und Arbeitstiere. Der WWF hat diese Kommune aufgrund der besonders harmonischen und partnerschaftlichen Beziehung zwischen Mensch und Tier ausgezeichnet.

Die Anreise war schon ein Erlebnis für sich, denn nachdem uns der "Linienbus" auf einer Kreuzung (bei Km 48) rausgelassen hatte, standen wir zunächst etwas verlassen in der Gegend rum.. Nach einer ziemlich langen Stunde konnten wir schliesslich einen Transport mittels Pick-up organisieren. Das wiederum fand der kleine Sohn des Fahrers gar nicht lustig und verpasste mir erst mal einen Kinnhaken (locker bleiben: och ne watt ist der süss..).

Im Dorf angekommen verbrachten wir die erste Nacht in einer Lodge, die direkt an die Wetlands grenzte, auf die die Elefanten abends zum grasen, mit Matsche spielen und schlafen gebracht werden. Von unserem Balkon aus konnten wir dem Treiben in der Dämmerung zusehen und dem freudigen Tröhröh lauschen. Beseelt und hungrig sind wir am Abend in das Dorfzentrum spaziert und haben dort Toui und seine frisch angetraute Frau Nang getroffen. Die beiden betreiben ein Restaurant neben dem lokalen Elefantensammelplatz. Wir kamen ins Gespräch, probierten uns an laotischen Spezialitäten (Lap Chicken und Curry mit sticky rice) und vereinbarten eine Elefantentour für den nächsten Tag. Ausserdem bot uns Toui an, die nächste Nacht als homestay bei seiner Schwiegerfamilie zu verbringen. Nach kurzer Überlegung sagten wir spontan zu.

Gesagt getan, am nächsten Morgen machten wir uns mit all unserer Habe in Richtung Dorfplatz auf und schlossen dort nähere Bekanntschaft mit den Elefanten. Nach kurzem Kennenlernen und etwas wackligem Aufsitzen wurden wir von der sanftmütigen und schon etwas betagten 50jährigen Elefantendame Khun einen steilen Berg hinauf zum Tempel Phau Asa getragen, bzw. geschüttelt (runter ist am Schlimmsten). Irgendwie tat uns die Elefantenkuh Leid nachdem wir bemerkten, dass, obwohl der Mahut abgestiegen war, wir von anderen Elefanten überholt wurden. Nach dem Ritt verabschiedeten wir uns von Khun mit einer ordentlichen Bananenstaude.

Julia und Khun

Nach der Tour zogen wir mit Sack und Pack in das Haus von Touis Familie. Nach Einweisung in das lokale Strom- und Wasserversorgungsnetz fertigte Toui (gesprochen TUI) einen selbstgemalten Stadtplan an, nach dem Julia und ich den verbleibenden Tag das Dorfleben erkundeten. Auf unserem Spaziergang wurden wir von einigen Einwohnern zunächst erstaunt angeschaut, final dann aber fast immer mit einem fröhlichen Sabbai dii (Hallo) begrüsst. Wir kamen aus dem Staunen kaum raus als wir die ersten Elefanten abseits der Touristenpfade in den Vorgärten der Besitzer erblickten. Selbst neben dem Bolzplatz der Schule graste einer der Riesen, was ausser uns niemand zu bemerken schien.


Schulsport mit Zaungast

Zum Essen waren wir mit Toui verabredet und aßen zusammen mit der Familie, Freunden und einigen Mahuts Entenblut mit einem Hauch von Ente, selbstgemachte Chillisauce (very spicy) mit Sticky rice und nagten an den uns angebotenen Knochen mit Fleischanteilen. Zur Beruhigung der Geschmacksknospen nippten wir eifrig am bereitgestellten Bier (Beer Lao), Wasser und rohem Gemüse (bislang alles roger). Nicht unbedingt nachhaltig aber sehr interessant. Nach einer kurzen Nacht, um 2 Uhr wurde der Beginn eines buddistischen Festes mit Trommeln eingeläutet, verabschiedeten wir uns von Toui & Nang und den Elefanten.


Toui und Familie


1 Kommentar:

  1. Ihr Lieben!

    So toll zu lesen, dass es euch gefallen hat - Kietngong ROCKS!!! ;-)

    Und sooo schade, dass wir Mama's 18. nicht zusammen feiern konnten, aber das holma dann bei Gelegenheit nach!

    Lasst es euch gut gehn,
    schoen war's mit euch,
    Dicke Druecker aus Bangkok,
    K* und B.

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