Freitag, 24. Februar 2012

Kratie

Wir sind nach Kratie gefahren, weil´s auf dem Weg liegt. Um die Zeit ein bißchen sinnvoll zu vertreiben, ließen wir uns mit zwei Motos nach Krampie fahren, um dort auf dem Mekong auf einem Holzbötchen herumzuschwappen und Delphine anzugucken. Eigentlich achten wir aber kaum auf diese vom Aussterben bedrohten Tiere, weil es einfach so schön ist, der langsam untergehenden Sonne zuzugucken. Also bleibt unsere Kamera still. Nachher gucken wir unseren Fahrern beim Volleyballspielen zu und lernen, warum Frauen in Kambodscha kein Volleyball spielen: wife is for washing, ironing, cooking and entertainment. Aha.


Am nächsten Tag geht´s schon weiter nach Banlung. Wir haben einen Minibusplatz gebucht und werden nicht enttäuscht: Wir sitzen mit 22 anderen Leuten im Bus, ganz hinten in der Ecke. Auf meinem Platz steht schon ein 30 Liter-Rucksack, der Fußraum ist bis zur Sitzflächenhöhe mit Säcken mit unbekanntem Inhalt ausgefüllt, neben meinem linken Ohr brüllt der Lautsprecher. Björns Knie klemmen sich im 30°-Winkel so fest an die Vorderlehne, dass er Blasen an den Knie bekommt. Wir versuchen, uns so klein wie Asiaten zu machen und balancieren dabei noch unsere Daypacks auf dem Schoß.

Der einzige Lichtblick dieser Fahrt
Nach vier Stunden bei der ersten Pinkelpause frage ich den Fahrer, ob wir wenigstens den Fremdrucksack auf den Gepäckträger laden können, auf dem schon zwei Pickup-Ladungen Waren, ein Moped, unsere Rucksäcke und diverse andere Taschen befestigt waren. Immerhin können wir danach unsere Beine minimal bewegen und Björns Knie-Winkel vergrößert sich auf 35°. Ich mache mir Musik an und halte mir gleichzeitig die Ohren zu, damit ich nicht verrückt werde. Aber wir sind erstaunlich schnell in Banlung, nach ca. sechseinhalb Stunden.
Björns Rucksack ist beim Abladen komplett rot vor Staub.

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